Systemaufstellungen
Systemaufstellungen ist der Oberbegriff für verschiedene Aufstellungsformate die sich über Jahre entwickelt haben und von denen die
Familienaufstellung die bekannteste ist. Andere Formate sind z.B.: Organisationsaufstellungen, Strukturaufstellungen, Babuschka-Aufstellungen.
Allen Aufstellungsformaten ist gemeinsam, dass die für den Wachstums-prozess relevanten Personen oder Faktoren mit Hilfe von Repräsentanten oder Symbolen real im Raum aufgestellt werden. Es entsteht also ein Beziehungsbild der familiären, beruflichen oder sonstigen Problemsituation. Im Verlauf der Aufstellung wird auch an Hand der Rückmeldung der aufgestellten Repräsentanten sichtbar, fühlbar und erlebbar, wie das Alte mit dem Neuen verbunden ist und in unser Leben hineinwirkt. Im Aufstellungsfeld entwickeln sich Lösungsschritte die neue Sicht- und Handlungsweisen eröffnen.
Systemaufstellungen beleuchten unbewusste Verstrickungen und können wichtige Impulse für neue und tief reichende Lösungen geben.
Aufstellungen sind sinnvoll wenn Sie:
• ständig Probleme und Konflikte in Beruf oder Familie haben
• mit Ihren Eltern, Geschwistern, Partnern, KollegeInnen in Unfrieden sind
• Paarprobleme haben oder keinen Partner finden
• sich Sorgen machen um Ihr Kind oder andere nahe stehende Personen
• sich nicht entscheiden können,
• häufig krank sind oder oft verunfallen
• Ihren Platz nicht finden
• beruflich nicht weiterkommen
• sich schon lange ein Kind wünschen
• mit Trennung, Krankheit oder Tod konfrontiert sind u.v.m.
Ihr persönliches Anliegen entscheidet über die angemessene Aufstellungsart z.B.:
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Familienaufstellung
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Organisationsaufstellungen
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Babuschka-Aufstellung
Aus den Aufstellungen nach Hellinger und einigen anderen Methoden (darunter vor allem das NLP, die Solution Focused Therapy nach Steve de Shazer und die Hypnotherapie nach Milton Erickson) entwickelten Sparrer und Varga von Kibéd die so genannten Systemischen Strukturaufstellungen. Den Aufstellungen wurde dabei eine Struktur zu Grunde gelegt, die es ermöglichte, sie von Familien auf diverse andere Bereiche zu übertragen und es entstand eine Grammatik, nach der Aufstellungen funktionieren.
Neben dem Familienbereich finden die Strukturaufstellungen vor allem Anwendung im Organisationsbereich (im Rahmen von Organisationsstruktur-aufstellungen), im Körperbereich (z.B. bei Homöopathischen Struktur-aufstellungen, in denen es darum geht, das für den Klienten passende homöopathische Mittel zu bestimmen) und im Kreativitätsbereich (wo z.B. bei Drehbuchaufstellungen Autor/Innen Anregungen bekommen, wie sie die Handlung ihres Buches noch spannender gestalten können, oder wo daran gearbeitet wird, spezielle kreative Blockaden zu lösen).
Aufstellungen finden in Gruppen oder oder im Einzelsetting statt.
Teilnehmen können:
Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder, Paare, Geschwister, Familien, Berufstätige, Gruppen, und Teams.
Oft kommen Patienten mit oder ohne ihre Therapeuten um ihrer Therapie eine neue Wendung zu geben.
Aufstellungen in der Kritik
Die Aufstellungsarbeit und insbesondere Bert Hellinger wird immer mal wieder in Presse, Funk und Fernsehen scharf kritisiert und in Frage gestellt.
Was ist dran an der Kritik? Ein großes Gefahrenpotenzial ist, dass die Methode bei all ihrer Komplexität oft den Eindruck erweckt, leicht nachgemacht und durchgeführt werden zu können. So lassen sich viele, deren Ausbildung und Eignung zu du¨rftig ist dazu hinreißen, das Aufstellen "auch einmal zu probieren". Aufstellungen sind ein sehr machtvolles Instrument die sehr viel Positives bewirken, aber auch negative emotionale Zustände auslösen können, wenn es den Aufstellungsleitern nicht gelingt die Klienten achtsam und professionell durch den Prozess zu begleiten. Weiter bezieht sich die Kritik auf Bert Hellinger, seine Arbeitsweise in Großgruppen und einige nicht sehr wertschätzende Äußerungen. Auch das Phänomen des stellvertretenden Wahrnehmens, wird von Kritikern immer wieder in Frage gestellt. Die Erfahrungen der letzten Jahre mit Aufstellungen und die Rückmeldungen vieler Gruppenteilnehmer bestätigen jedoch die Annahme, dass durch gesammeltes Aufstellen so stimmige Informationen über die Strukturen, Dynamiken und Wechselwirkungen in einem System ans Licht kommen, dass sich daraus kraftvolle Lösungsbilder und Einsichten entwickeln lassen.